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Die Rolltechnik wird, wenn nassgefilzt wird, immer auch angewendet. Man kann beim Filzen auch ausschliesslich nur die Rolltechnik anwenden, wie dies beispielsweise bei der klassischen Teppichherstellung getan wird. Hierzu wird die Wolle auf einem mit Stoff oder Folie vorbereiteten Bambusrollo gleichmäßig ausgelegt, befeuchtet und eingerollt. Anfangs wird beim Einrollen ein Kern, beispielsweise eine Rohrisolierung oder ein Stock mit eingerollt. So wird verhindert, dass die Fasern im Inneren zu stark geknickt werden. Nachdem alles gut verschnürt ist, kann das Rollen beginnen. Gerollt wird von den Fingerspritzen bis zum Unterarm und wieder zurück. Anfangs wird mit wenig Druck gerollt, im Laufe des Filzprozesses kann der Druck erhöht werden. Nach drei bis vier Minuten wird die Rolle geöffnet und entstandene Falten werden vorsichtig glatt gezogen. Zudem wird das Werkstück um 90 Grad im Uhrzeigersinn gedreht und wieder eingewickelt. Es wird wieder ca. 3 bis 4 Minuten weiter gerollt. Dieser Vorgang wird für alle Seiten der Fläche wiederholt. Dann wird die gesamte Filzfläche gewendet und ebenfalls von allen Seiten gerollt. Im Laufe des Filzprozesses kann auch der Kern aus der Rolle entfernt werden. Ist die Wolle soweit angefilzt, dass sich keine einzelnen Fasern mehr aus dem Werkstück herausziehen lassen, so kann mit dem Walken begonnen werden. Dazu wird die Filzfläche mit heißem Wasser besprüht und entweder weiter in der Bambusrolle oder bei kleineren Werkstücken in einem Handtuch kräftig gerollt. Ich rolle das ganze meist 20 mal. Dann wird das Handtuch geöffnet, das Werkstück gedreht und in Form gezogen, wieder eingerollt und wieder 20 mal gerollt. Durch die gleiche Anzahl an Vor- und Zurückrollen schrumpft das Werkstück von allen Seiten gleich stark. Würde man eine Seite nur 10mal, die andere dagegen 40 mal rollen, so würden die häufiger gerollte Seite wesentlich stärker schrumpfen. Gewalkt wird so lang, bis der Filz fest genug ist und die gewünschte Größe erreicht hat.
 
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